Projekt
PEER - Überblick:
Eine neue Kunststoff - Trinkwasserleitung
wurde auf einer Länge von über 6 km durch den Traunsee verlegt. Die
maximale Tiefe der Leitungstrasse betrug 160 m. Die Wasserleitung
musste nach dem Absenkvorgang verfilmt und auf diese Weise optisch
kontrolliert werden. Die Trassenführung sollte immer entlang des
tiefsten Querprofil - Punktes verlaufen, um ein späteres Abrutschen
der Leitung ausschließen zu können.
Eine aktive Gasleitung befand sich schon
seit Jahrzehnten im Bereich der selben Trassenführung. Die neue
Wasserleitung sollte 200 m parallel zur bestehenden Gasleitung
verlaufen. Über den exakten Verlauf dieser Gasleitung gab es jedoch
keine Aufzeichnungen. Aus diesem Grund musste vor dem Absenken der
neuen Wasserleitung die bestehende Gasleitung geortet, gefilmt und
ihr Verlauf an Hand von exakten Koordinaten dokumentiert werden. Die
Schwierigkeit lag darin, dass diese seit mehreren Jahrzehnten auf
dem Seegrund liegende Leitung zu einem großen Teil verschlammt und
somit optisch schwer lokalisierbar war. Trotzdem entschieden wir uns
für eine optische Videosuche mittels Schlepp-ROV. Eine andere
Ausrüstung stand zum damaligen Zeitpunkt auch nicht zur Verfügung
und hätte außerdem den finanziellen Rahmen dieses Projektes
gesprengt. Zusätzlich war der Betreiber der Gasleitung an
VideoBildern der Leitung interessiert, um grobe Aussagen über deren
Gesamtzustand tätigen zu können. Wir hofften auf frei liegende
Leitungsabschnitte und begannen im Februar 1998 mit der GPS
gestützten ROV-Suche. Nach wenigen Stunden Suchzeit zeigten unsere
Kreuzungs-Manöver entlang des geschätzten Verlaufs der Gasleitung
auch schon Erfolg. Die Gasleitung war tatsächlich zum Grossteil
verschlammt, tauchte aber in mehr oder weniger regelmäßigen
Abständen immer wieder auf. Die GPS Koordinaten wurden in
Landeskoordinaten transformiert und in eine Seekarte eingetragen.
Die koordinative Verbindung der einzelnen gefilmten Leitungssegmente
ergab die bestehende Gasleitungstrasse.
Auf Basis dieser Daten wurden Ankerpunkte für die
neue, parallel zu verlegende Wasserleitung ermittelt. Die jeweils
2000 kg schweren Ankersteine wurden an Hand unserer erstellten
Gasleitungs-Seekarte im Abstand von 250 m versenkt und dienten in
weiterer Folge als Führungs- und Fixpunkte beim eigentlichen
Absenkvorgang. Die Absenkung der neuen Leitung verlief ohne
nennenswerte Probleme.
Die Verfilmung mit unserem Schlepp
ROV, wenige Tage nach der Absenkung, war allerdings nicht in
lückenloser Form möglich. Immer wieder verloren wir den Sichtkontakt
zur am Grund liegenden Leitung. Zum damaligen Zeitpunkt fehlte
unserem ROV noch ein Antrieb in Vorwärtsrichtung. Erste
Entwicklungsarbeiten für einen derartigen Zusatzantrieb schlugen
fehl. Ein Bootskurs exakt über der Leitungsführung war in der Praxis
nicht zu halten. Die extreme Tiefe verschlimmerte die Situation
zusätzlich.
Die Zeit drängte, wir entschieden uns zur
Anmietung eines "frei schwebenden" ROV's, mit extrem starkem Antrieb
und führten erste Tests durch. Das Zusammenspiel zwischen
Bootsfahrer, ROV Piloten und einem eigenen Mann der das Kabel
bediente und führte, war extrem schwierig und erforderte höchste
Konzentration aller Beteiligten. Nach langer und konsequenter Übung
waren wir aber ein perfekt eingespieltes Team. Die Verfilmung der
über 6 km (!) langen Wasserleitung dauerte zwei Tage und gelang
völlig lückenlos. Nach der Übergabe der geforderten
Videoaufzeichnungen und einer ausführlichen schriftlichen
Dokumentation war das Projekt Ende Juli 1998 erfolgreich
abgeschlossen.
ENDE SEKTION ÜBERBLICK |