Projekt SALINA - Überblick:

 

Die Suche nach einer gesunkenen Segelyacht der Type SALINA war unser erstes und  bisher schwierigstes Projekt. Beginnend vom absoluten Nullpunkt, bauten wir eine selbst entwickelte Ausrüstungskette für die Suche, Ortung und Bergung auf.

 

Kernstück dieser Ausrüstung war eine selbst gebaute Schleppkamera mit Antriebsmotoren für eine Links-/Rechtsdrehung und zwei integrierten Scheinwerfern. Diese Unterwasser-Kamera wurde an einem speziellen Kabel mit einem Suchboot gezielt über den Seegrund geschleppt. Über Monitore beobachtete das Suchteam den Seegrund, um so die gesuchte SALINA aufzuspüren. In späterer Folge wurde ein ausgedientes kleines Segelboot  angeschafft und umgebaut. Es diente als Arbeitsboot für die weiteren Entwicklungsarbeiten und Unterwassersuchen.

 

Die Navigation der Kamera Suchfahrten spielte eine entscheidende Rolle und erfolgte von Beginn an mittels GPS. Wir entwickelten eine speziell auf unsere Bedürfnisse abgestimmte Rastersoftware. Damit konnte ein beliebiges Suchgebiet in Form eines Suchrasters am PC dargestellt und systematisch abgefahren werden. Im amerikanischen GPS System war jedoch  zum damaligen Zeitpunkt noch die s. g. „Selective Availability“ – eine absichtliche, künstliche Verschlechterung des Positionssignals – aktiviert. Dies bedeutete für uns in der Praxis eine  Positionsungenauigkeit von bis zu 100 m und erschwerte die immer wieder durchgeführten Sucheinsätze ganz enorm. Es war mitunter ein Grund, dass wir das Suchgebiet mehrfach vergrößerten. In der Endphase hatte es eine Ausdehnung von 600x600 m und befand sich lagemäßig mitten am See. Eine zusätzliche Hilfsorientierung an Hand von nahe gelegenen "Landpunkten" war daher so gut wie unmöglich. Wir waren voll auf die elektronische Navigation und das GPS System angewiesen.

 

Die extreme Tiefe von 120 bis 170 m im festgelegten Suchgebiet machte das Projekt zu etwas wirklich Besonderem und stellte eine große Herausforderung für das gesamte Team, aber auch die zu entwickelnde Ausrüstung, dar.  

 

Trotz aller widrigen Umstände gelang es uns nach mehr als zwei Jahren, die SALINA am 26. Mai 1997 in genau 160 m Tiefe erfolgreich zu orten. Bei mehreren Kamerabegegnungen entstanden einzigartige Videoaufzeichnungen des aufrecht am Schlammgrund stehenden Schiffes. Bei der letzten Begegnung verfing sich die Schleppkamera im Rigg der SALINA. Das Kabelende musste an einer Boje mitten am See zurück gelassen werden. Die Kamera war weiterhin voll funktionstüchtig, ein Loskommen aus dem Rigg war aber trotz intensivster Bemühungen nicht möglich.

 

Zwei Monate später gelang dennoch die komplizierte Bergung. Das Anbringen der Bergeseile erfolgte rein ferngelenkt, unter Verwendung des Kamerakabels als Führungsleine. Dabei war kein Taucher am Objekt. Dies wäre wegen der extremen Tiefe für uns auch nicht möglich gewesen. Der Einsatz eines Nitrox Tauchers erschien uns als zu gefährlich und auch zu kostspielig. Außerdem hatten wir uns zum Ziel gesetzt, die SALINA "ferngelenkt" zu bergen. Die maximale Einsatztiefe bei unseren Bergungstauchgängen betrug nur 40 m. Die eigentliche Hebung dauerte zwei Tage. Die SALINA wurde mit einer Kombination aus Hebeballons und einer händisch bedienten Seilwinde Meter für Meter ganz langsam nach oben gezogen. In einer Tiefe von 40 m wurde sie von Tauchern empfangen und zusätzlich gesichert. Wenige Stunden später war sie leer gepumpt und schwamm wieder selbstständig an der Wasseroberfläche. Das Projekt war nach fast 2,5 Jahren erfolgreich abgeschlossen.

 

 

ENDE SEKTION ÜBERBLICK

 

Die Unterwasserkamera wird über eine Umlenk-  rolle abgesenkt und über den Seegrund geschleppt

 

Zwei Tage lang wird die SALINA mit einer Spezial-  winde Meter für Meter händisch hochgezogen.

 

Der Bug der SALINA taucht nach mehr als zwei Jahren wieder auf.

 

6 Wochen lang war das ROV auf 160 m Tiefe – verfangen im Rigg der SALINA. Durch den Hebe-  vorgang wurde es  sozu-  sagen mitgeborgen.

 

Am späten Abend des zweiten Bergungstages liegt die SALINA leer gepumpt und gereinigt am Steg.

 

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